Fischkrankheiten – Furunkulose der Salmoniden

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Furunkulose bei Salmoniden

Wenn die Wassertemperaturen in Salmonidengewässern auf über 14 °C ansteigen, kann es immer wieder zum Auftreten der Furunkulose kommen.

1894 wurde diese Erkrankung erstmals bei Bachforellen festgestellt. Der Erreger ist ein gramnegatives Bakterium, Aeromonas salmonicida mit Namen. Dieser soll in Wildfischbeständen und anderen Wasserorganismen weit verbreitet sein.

Salmoniden jeden Alters können erkranken. Empfänglich für die Krankheit sind Bachforellen, Saiblinge und die Jugendstadien des Atlantischen Lachses. Krankheitsausbrüche gibt es meist ab 14 °C Wassertemperatur, vereinzelt auch bereits darunter.

Auslöser der Erkrankung ist häufig eine Stresssituation, Temperaturschwankungen, Absinken des Sauerstoffgehaltes, Abfischungen und Fischtransporte.

Es sind verschiedene Verlaufsformen möglich.

Bei der „normalen Form“ der Furunkulose treten auf der Haut der betroffenen Tiere Bezirke abgestorbener Zellen mit rotem Rand auf. Diese dehnen sich aus und können beulenartige Verdickungen bilden – so genannte „Bibberbeulen“. Sollten die Beulen aufplatzen, zeigen sich bis tief in die Muskulatur reichende Geschwüre. Diese Furunkelbildung sieht man allerdings seltener.

Häufiger tritt eine septikämische Verlaufsform auf, welche auch mit einer höheren Verlustrate vergesellschaftet ist (bis zu 30%). Erkrankte Salmoniden fressen wenig, dunkeln ab, vereinzelt treten Furunkel auf oder man findet Rötungen in der Analregion.

Beim Öffnen der Tiere werden zumeist punktförmige oder flächige Blutungen in Muskulatur und auf inneren Organen sichtbar. Der Enddarm ist oft verdickt und gerötet.

Wenn Brutfische erkranken, ist der Verlauf meist völlig symptomlos, es treten jedoch später rasch hohe Verluste bis zu 50% auf.

Übertragen wird die Furunkulose durch blutsaugende Parasiten (Karpfenlaus, Fischegel) sowie Carrierfische. Das sind Fische, die den Erreger tragen und übertragen können, selbst aber nicht klinisch erkrankt sind.

Außerdem spielt noch die Übertragung durch Laich, Vögel und Gerätschaften eine Rolle.

Nur eine unverzüglich eingeleitete antibiotische Behandlung über das Futter verspricht guten Erfolg.

Desweiteren besteht die Möglichkeit einer Impfung im Frühjahr. Auch wird bereits versucht, resistente Tiere zu züchten.

Das Hauptaugenmerk sollte auf einer Vermeidung der Erkrankung durch eine ordentliche Hygiene, stressfreie Haltung und niedrige Wassertemperaturen im Sommer liegen.

Eine Unterart des Furunkuloseerregers Aeromonas salmonicida subsp. nova kann bei Cypriniden eine Krankheit ähnlicher Symptomatik hervorrufen, die Erythrodermatitis heisst.

Durch kleine Verletzungen der Hautoberfläche können Bakterien in die Haut eindringen und verursachen bis tief in die Muskulatur reichende Geschwüre, die einen Durchmesser von eingen Zentimetern erreichen können.

Quellen: Wikipedia und Eigene