Bachforelle (Salmo Trutta Fario) – Brown trout

Bachforelle (Salmo Trutta Fario)

Klasse: Osteichthyes (Knochenfische)
Ordnung: Salmoniformes
Familie der Salmonidae (Lachsfische)
Salmo trutta f. fario (Bachforelle, Bergforelle, Steinforelle, Waldforelle, Goldforelle, Alpforelle,
Schwarzforelle, Ferchen, Fore, Förne)

Die Bachforelle ist keine eigenständige Art, sondern eine kleinwüchsige Form der Forelle. Der Körper ist langgestreckt und seitlich etwas zusammengedrückt. Manchmal ist sie leicht hochrückig. Das Maul ist endständig. Das Aussehen von Bachforellen kann sich in verschiedenen Regionen leicht unterscheiden. Grundsätzlich ist der Rücken oliv-schwarzbraun und silbrig blau gefärbt. Die Flanken sind heller. Der Bauch ist meisst weiß bis gelblich. Auf der Seite und dem Rücken befinden sich meist große dunkle Flecken. Auf und unter der Seitenlinie können wir hell umrandete rote Flecken erkennen. Bachforellen erreichen generell eine Länge von 20-70 cm. Kleinwüchsige Bachforellen in nahrungsarmen Gewässern werden als Steinforelle bezeichnet. Bachforellen sind in ganz Deutschland zu finden. Es sind Standfische, die in sauberen, klaren, kühlen, sauerstoffreichen und schnell fließenden, strukturreichen Bächen leben. Die Bachforelle erreicht in der Regel ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm. Sie werden jedoch in Einzelfällen bis zu 9 kg schwer. Bachforellen können bis zu 18 Jahre alt werden. Die Bachforelle zählt zu den gefährdeten Arten.

Zum Ablaichen (Oktober – Januar) wandern Bachforellen stromaufwärts in kiesige, schnell fließende Nebenbäche. Für die geschlüpften Fischlarven ist die ausreichende Sauerstoffversorgung des Kieslückensystems überlebenswichtig. Außer zur Laichzeit bewohnen Bachforellen feste Reviere. Bachforellen können bis zu 35 km/h Geschwindigkeit erreichen und sind damit sehr schnelle Schwimmer.

Sie sind sie in der Lage bis zu einem knappen Meter über die Wasseroberfläche zu springen.

Bachforellen sind Räuber. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus kleinen Gewässertieren, Anfluginsekten, Amphibienlaich und Kaulquappen.

Die Gefährdungsfaktoren sind im Verlust des Lebensraumes, Gewässerverbauung und -verschmutzung zu suchen. Der überwiegende Teil der heutigen Bestände wird durch die Besatzmaßnahmen der Pächter gestützt, wobei die Bachforellen aus der Zucht genetisch nicht mit den ursprünglich heimischen Lokalformen übereinstimmen. Angler können den Bestand heimischer Bachforellen durch Besatz mit Konkurrenzfischen oder das Einschleppen von Forellenkrankheiten gefährden.

Die Bachforelle ist keine eigenständige Art sondern eine kleinwüchsige, sogenannte „Morphoform“ der Forelle Salmo trutta. Weitere Formen der Forelle sind die Meerforelle Salmo trutta trutta, die als anadromer Wanderfisch nur zum Laichen ins Süßwasser wandert, sowie die Seeforelle Salmo trutta f. lacustris, die großwüchsiger ist, tiefe Seen bewohnt (auch Alpenseen bis in die Höhe von 2500 m) und zum Ablaichen in die Seezuflüsse wandert.  Bei den Jungtieren ist der Hinterrand der Schwanzflosse eingebuchtet, bei den älteren Tieren gerade.

Die Bachforelle hat kleine Schuppen und eine hinter der Rückenflosse gelegene Fettflosse. Entlang der Seitenlinie zählt man 110-120 Schuppen. Sie kommt in verschiedenen, variabel aussehenden Lokalformen vor. In ganz Europa gibt es insgesamt etwa 15 dieser lokalen Unterformen. Die Jungtiere besitzen 6-9 dunkle Querbinden.

Anzahl der Flossenstrahlen:

Rückenflosse 11-15
Schwanzflosse 19
Brustflosse 11-16
Bauchflosse 7-10
Afterflosse 9-14

Die Verbreitung der Bachforelle erstreckt sich von Spanien bis nach Skandinavien. Sie ist außerdem in Island, Nordafrika und im Kaukasus zu Hause. Bachforellen finden sich in der gesamten Bundesrepublik, wobei diese Verbreitung nicht der natürlichen Verbreitung entspricht, sondern auch durch künstliche Besatzmaßnahmen zustande kommt. Die Bachforelle ist ein Standfisch, der in sauberen, klaren, kühlen, sauerstoffreichen und schnell fließenden Bächen des Mittelgebirges und der Ebene lebt. Sie ist Leitfisch der Forellenregion. In einem typischen Forellenbach kommen neben der Bachforelle auch Groppe und Bachneunauge vor. Das Auftreten all dieser drei Arten mit entsprechend gesunden Populationen spricht für ökologisch weitgehend intakte Gewässer.Der optimale Lebensraum für Bachforellen besitzt eine Vielzahl unterschiedlicher Habitate wie tiefe Kolke und Gumpen für große Forellen, unterspülte Wurzeln und Sträucher für 1-2 jährige Tiere, sowie flache Bachabschnitte mit reichen Pflanzenbeständen als Aufwuchsplätze. Kleine Nebenbäche mit sandig-kiesigen, schnell durchströmten Flachwasserbereichen sind wichtige Laichplätze. Zur Laichzeit (Oktober – Januar) suchen die erwachsenen Bachforellen stromaufwärts gelegene kiesige, stark überströmte Bachstrecken auf. Durch Schwanzschlagen legen die Tiere Gruben von 15-30 cm Tiefe an, in die die gelblichen bis rötlichen Eier abgelegt und vom Männchen besamt werden. Die Eier (ca. 1.500/kg Körpergewicht, mit 3,8 – 5,8 mm Durchmesser/Ei) werden dann mit Kies abgedeckt. Die Elterntiere wandern anschließend in ihre Reviere zurück. Die Entwicklung der Eier bis zum Schlupf der Larven dauert ungefähr 100 – 120 Tage. Die 1-2 cm großen, frisch geschlüpften Larven ernähren sich mehrere Tage bis Wochen vom Dottersack der Eier. In dieser Zeit verbergen sie sich in den Zwischenräumen des kiesigen Gewässerbodens. Ganz wichtig ist die ausreichende Sauerstoffversorgung im Kieslückensystem. Werden die Zwischenräume mit feinem Material (Schlamm, Schluff etc. ) zugeschwämmt, können sich die Bachforellenlarven nicht entwickeln und sterben ab. Heranwachsende Bachforellen halten sich gerne unter Wurzeln und an flachen Bachabschnitten mit überhängenden Uferpflanzen oder reichen Wasserpflanzenbeständen auf. Nach 2 bis 3 Jahren erreichen die Tiere die Geschlechtsreife. Bachforellen sind standorttreu, bewohnen feste Reviere und sind auf vielfältige Versteckmöglichkeiten angewiesen. Nur zur Laichzeit verlassen sie ihr Revier und ziehen in die Quellregionen des Gewässers um abzulaichen. Danach kehren sie zurück.

Die Bachforelle ist durch die Regenbogenforelle einem starken Konkurrenzdruck ausgesetzt. Die Regenbogenforelle wurde um 1880 in Deutschland eingeführt und ist durch künstlichen Besatz mittlerweile über ganz Deutschland verbreitet. Sie ist im Vergleich zur Bachforelle ein anspruchsloser Fisch und kann wärmere und sauerstoffärmere Gewässer besiedeln. Sie braucht weniger Versteckmöglichkeiten und ist schnellwüchsiger. Der Verbreitungsschwerpunkt der Bachforellen liegt in kleineren Bächen der Mittelgebirge. Die Bachforelle ist weit verbreitet. Der überwiegende Teil der Bestände wird jedoch durch Besatzmaßnahmen der Pächter gestützt. Lokale Sorten der Bachforelle, die sich genetisch von gezüchteten Bachforellen unterscheiden, gehen dadurch mit der Zeit unwiederbringlich verloren. Die Bachforelle zählt zu den gefährdeten Arten. Gefährdungsfaktoren sind zusätzlich die Verhinderung der Laichwanderungen durch Bauwerke, die von den Bachforellen nicht überwunden werden können. Das Einsetzen von Nutzfischen in die oberen Abschnitte von Bächen und kleinen Flüssen kann schlimme Folgen für die dort lebenden Bachforellen haben. Forellenkrankheiten können eingeschleppt werden. Zusätzlich kann der Besatz mit nicht einheimischen Konkurrenzfischen wie der Regenbogenforelle dort zum Aussterben der Bachforelle führen. Der Schutz und die Wiederherstellung geeigneter Lebensräume stehen für den Erhalt der Bachforelle an erster Stelle. Gewässerreinhaltung, Sanierung und Renaturierung strukturreicher Gewässer sowie die Beseitigung von Wanderhindernissen sind die Voraussetzung dafür, dass sich Bachforellenbestände fortpflanzen und vermehren können, ohne durch künstlichen Besatz aufgestockt zu werden. Auf das Einsetzen von Regenbogenforellen oder Bachsaiblingen muss verzichtet werden.

Schonzeit der Bachforelle: Oktober bis März.

Die Bachforelle ist im übrigen ein beliebter Speisefisch. Bei Anglern ist die Bachforelle sehr beliebt. Sie wird hauptsächlich mit Kunstköder befischt. Das Angeln mit Naturköder (Würmer, Maden, Heuschrecken) ist an den meisten Gewässern verpönt, da durch das schnelle und vor allem tiefe Schlucken dieser Köder das Zurücksetzen möglichst unverletzter Forellen, die das Schonmaß noch nicht erreicht haben, sehr schwierig ist.

Zum Fang der Bachforelle werden i.d.R. Fliegenruten verwendet. Mittelgroße Nass- und Trockenfliegen werden in Bächen mit einer Rute der AFTMA-Klasse 4-6 ausgeworfen und sollen dem Fisch ein schlüpfendes oder eiablegendes Insekt vortäuschen. Ebenfalls kann in einigen Gewässern mit der Spinnrute gefischt werden. Hierzu sollten eine leichte Spinnrute und verschiedene Kunstköder wie Blinker und Spinner genutzt werden. Mit der Nutzung von Wobblern und Gummifischen sollte man vorsichtig sein, da sie in einigen Gewässern verboten sind oder nur mit Einschränkungen genutzt werden dürfen.

Brown Trout Gallery

Quelle: Wikipedia, BAFN, Eigene

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