Passer (Südtirol)

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Die Passer in Südtirol bei Meran ist einer der Gebirgsflüsse, die Fliegenfischern und Salmonidenfans eine spannende Fischerei bescheren können. Bevor man jedoch aktiv mit dem Angeln beginnen darf, ist eine Italienische Angellizenz für Binnengewässer zu erwerben. Diese bekommt man in der Städtischen Kurverwaltung in Meran. Ab 9 Uhr morgens sind die Schalter dort für den Parteiverkehr geöffnet. Die Lizenz kostet ca. 30 Euro (Stand: Mai 2013) und ist nach Angaben der Verwaltung für 10 Jahre gültig.

Um nun in der Passer zu fischen muss zusätzlich eine Tageskarte erworben werden. Diese kostet ebenfalls ca. 30 Euro (Stand: Mai 2013)

Das Gewässer ist in 4 Zonen eingeteilt. In Zone A und B dürfen Fische, die das Schonmass erreicht haben entnommen werden. Zone C ist ein sog. „No Kill“ Bereich, in dem alle Salmoniden zurückgesetzt werden müssen. In Zone B und C darf nur mit Schonhaken gefischt werden. Die Zone D ist ein Privatgewässer, das nicht befischt werden darf.

Gewässerkarte: Passer (hier klicken)

Das Gewässer beherbergt die wunderbare Marmorataforelle sowie Regenbogen-, Bachforellen und Äschen.

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Am ersten Tag hatte ich viel Glück mit dem Wetter. Gegen 10 Uhr war ich draussen am Gewässer. Der Fluss war in Zone B am Wehr gut befischbar und begehbar. Viele Gumpen und Pools waren gut erreichbar. Ein Genuss hier zu fischen.

Beim Durchwaten des Flusses sah ich sehr viele Steinfliegen und ein Meer von Köcherfliegenlarven. Für die Fische war hier reichlich Nahrung vorhanden. Zuerst war das Wasser relativ klar und ich kam gut an die Hotspots heran.

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Auf einmal öffnete sich das Wehr und die Wassermassen ergossen sich schnell im Flussbett. Das Wasser wurde nun trüb und der Wasserstand sowie die Strömung nahmen merklich zu.

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Ich fischte mit leichteren schwarzen Goldkopfnymphen. Diese brachten mir keinen Erfolg. Leider konnte ich an diesem Traumtag keine Fische landen. Die Natur entschädigte mich jedoch voll für den Schneidertag.

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Am zweiten Tag regnete es den ganzen Tag. Ich versuchte trotzdem mein Anglerglück und betrat den Fluss. Ich fuhr zum Sägewerk in Zone B. Von hier aus ist das Gewässer optimal erreichbar.

Es kam es zu einem starken Regenguss und plötzlich war wie aus dem Nichts ein Gewitter stärksten Ausmasses da. Die Strömung wurde schlagartig sehr stark und ich hatte grosses Glück, dass ich noch ungeschoren aus dem Wasser kam. Die Passer kann schnell zu einem reissenden Fluss mutieren.

In der Zone C war die Befischung so gut wie unmöglich, da diese etwas tiefer liegt und einige Zuflüsse den Wasserstand erhöhen. Die Zone A und B liegen höher und entsprechend waren hier die Wasserstände deutlich moderater.

Bei einem Besuch in einem Meraner Angelgeschäft fragte ich den Inhaber nach erfolgreichen Fliegenmustern. Er zeigte mir insbesondere grüne grössere stark beschwerte Goldkopfnymphen, die er für sehr fängig hielt.

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Trotz dem mangelnden Fangerfolg, würde ich diesen Fluss unbedingt empfehlen. Im Frühjahr und Herbst sollten die Wasserstände so tief sein, dass es sicher ein besonderes Erlebnis ist den Fluss zu befischen. Ich werde sicher hierher zurückkehren um die Marmorata-Forelle irgendwann einmal zu Gesicht zu bekommen.