Fischgerechtigkeit

Bevor wir zum Angeln und Fischen aufmachen, sollten wir uns über einen Punkt Gedanken machen, der mir sehr am Herzen liegt. Ich nenne ihn Fischgerechtigkeit. Dabei geht es in erster Linie um das waidgerechte Verhalten des Anglers gegenüber dem Fisch.

Vielleicht kann ich den ein oder anderen von Euch inspirieren, über die beschriebenen Punkte einmal nachzudenken.

Sehen wir uns einmal die Zusammensetzung unseres Angelgerätes genauer an:

Warum?

Ich denke, dass es nicht sein darf, dass dem Fisch wegen falsch gewähltem Angelgerät zusätzliches Leiden zugefügt wird, weil beispielsweise die Schnur für den Fang zu fein gewählt wurde.  Der Fisch könnte die Schnur jederzeit abreissen und deswegen mit dem Haken im Maul verenden.

Muss ich wirklich mit einer Angel agieren, mit der ich kaum Kraft auf den Fisch ausüben kann? Der Fisch könnte sich im Schilf festsetzen und ich habe keine Möglichkeit den entsprechenden Druck auf den Fisch auszuüben um ihn aus den Pflanzen zu führen. Am Ende muss ich wieder die Schnur abreissen. Was das bedeuten kann, habe ich oben schon einmal beschrieben.

Sind unsere Angelknoten wirklich stabil? Diese und weitere Fragen sollten den Angler beschäftigen, um den Fisch keinesfalls zusätzlich in Probleme zu bringen.

Das Angelgerät wird heutzutage in aller Regel eher zu fein ausgewählt, um die „sportliche“ Herausforderung möglichst hoch zu halten. Darüber sollten wir als Fischer natürlich auch immer nachdenken. Im Sinne der Waidgerechtigkeit sollten wir es uns nicht erlauben, Fische, die gehakt wurden leichtfertig zu verlieren.

Die Mindestschnurstärken mit denen der Angler auf bestimmte Zielfische angeln kann sehen Sie hier:

0,15-0,20 mm: Kleinfische

0,18-0,25 mm: Forellen, Saiblinge und Äschen

0,30-0,35 mm: Schleien, Karpfen, Barben und Aitel

0,35-0,45 mm: Hechte, Zander

0,50-0,60 mm: Huchen und Waller

Bitte untersuchen Sie vor dem Angeln immer die Qualität Ihrer Angelrute und Schnur. Danach sollten Sie auch die von Ihnen gebundenen Knoten überprüfen.

Ich für mich halte es so, dass ich zwar grundsätzlich zwei Angeln im Einsatz habe, dies aber nur mache, wenn ich mit einem Kollegen am Wasser bin. Der Kollege kann mir bei einem „Doppelanbiss“ zu Hilfe eilen.

Ich bin der Meinung, dass es kaum möglich ist zwei Angeln zu kontrollieren, wenn gleichzeitig zwei Fische anbeissen. Daher fische ich nur mit einer Angel wenn ich alleine am Gewässer bin.

Fische, die ich fange, werde ich grundsätzlich verwerten, es sei denn es handelt sich um einen untermassigen Fisch, den ich wegen der gesetzlichen Regelung zurücksetzen muss. Angeln nur um zu „Drillen“ ist für mich kein Thema.

Bevor ich Fische fange werde ich meinen Kescher anfeuchten um Fische, die ich wieder zurücksetzen muss nicht zusätzlich zu verletzen. Ausserdem sollte man unbedingt vor dem Berühren des Fisches die Hände nass machen.