Atlantischer Lachs (Salmo salar)

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Der Atlantische Lachs (Salmo salar) gehört zur Gattung der Lachse und lebt größtenteils im Atlantischen Ozean. Im Spätherbst ziehen die Lachse jedoch weit die Flüsse Europas und Nordamerikas hinauf, um an den Oberläufen zu laichen. Die Fische können bis zu 1,50 Meter lang werden und benötigen zum Laichen Kiesgründe. Am Ende dieser „Laichwanderungen“ legen die Weibchen ihre Eier ab, und die Männchen befruchten diese. Da die Wanderung und der Laichakt für die Tiere sehr anstrengend ist und sie zudem häufig auf dem Weg keine Nahrung aufnehmen, stirbt der größte Teil der Lachse an Erschöpfung oder dadurch begünstigten Krankheiten, bevor er das offene Meer wieder erreicht.

Die Jungfische schlüpfen je nach Wassertemperatur nach ein bis fünf Monaten. Im Alter von etwa einem Jahr sind sie stark genug, um in die Ozeane zu wandern. Nach einigen Jahren kehren auch sie wieder zu ihrem Geburtsort zurück, um ihrerseits dort zu laichen.

In Deutschland war der Salmo salar bis in das 20. Jahrhundert hinein heimisch. Er laichte in den Zuflüssen des Rheins, wie zum Beispiel der Sieg. Der Rhein galt damals als wichtigster und größter Lachsfluss Europas. Noch heute erinnern viele Ortsnamen, Wappen oder Gasthäuser an die damalige große Bedeutung des Rheinlachses.

Durch den Eingriff des Menschen in das Ökosystem der Fließgewässer ging die Lachspopulation stark zurück. Gründe waren Überfischung oder die Umgestaltung der Flüsse. Auch die Einleitung von Industrieabwässern verschlechterte die Lebensbedingungen für zahlreiche Fischarten. So verschwanden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts alle Lachse aus dem Rhein und seinen Zuläufen. Im Jahr 1950 verschwand dann auch der letzte Lachs aus der Sieg.

Im Jahr 1987 wurde von der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheines (IKSR) das „Lachs-2000-Projekt“ beschlossen, welches den Lachs in deutschen Flüssen wieder heimisch machen sollte. Es war erfolgreich. Heute ist der Lachs wieder vereinzelt im Rhein und seinen Zuläufen sowie in der Elbe anzutreffen. Es wird aber noch Jahrzehnte dauern, bis es wieder selber reproduzierende Lachspopulationen gibt. Im Moment werden jährlich hunderttausende Junglachse ausgesetzt, wovon nur ein Bruchteil wiederkehrt.

In den baden-württembergischen Flüssen Kinzig, Alb und Murg fand man 2011 wieder laichende oder lebende Lachse bzw. mehrere Laichplätze.

Für Süßwasserhabitate wurde ihm gesetzlicher Schutz gemäß FFH-Richtlinie eingeräumt.

Als erstes gentechnisch verändertes Tier, das zum menschlichen Verzehr bestimmt ist, könnte ein transgener Atlantischer Lachs verwendet werden. Die gv-Lachse mit dem Markennamen AquAdvantage verfügen über ein Gen für ein Wachstumshormon aus einer anderen Lachsart (Königslachs) und ein weiteres Gen aus der an kalte Meeresregionen angepassten Fischart Zoarces americanus. Durch diese zwei Gene produzieren die gv-Lachse mehr Wachstumshormone. Anstatt nach drei Jahren wird die Schlachtreife nach 16 bis 18 Monaten erreicht. Der Antrag wurde 1995 in den USA gestellt und die von der FDA geforderten Sicherheitstests wurden absolviert (gv-Lachse sind laut FDA genauso sicher wie andere Lachse). Unter anderem musste sichergestellt werden, dass die gentechnischen Veränderungen stabil bleiben und keine negativen Auswirkungen auf die Tiergesundheit haben. Alle Tiere seien zudem weiblich und steril und sollen in abgeschlossenen Tanks gehalten werden, so dass eine unerwünschte Auskreuzung nicht möglich ist.

Neben den Artnamen bestehen für den Atlantischen Lachs auch umgangssprachliche Bezeichnungen für die verschiedenen Altersformen. Als „Parr“ bezeichnet man Lachse die höchstens zwei Jahre alt sind und sich von den „Smolts“ durch ihre „Parr – Zeichnung“ (dunkle senkrechte Balken auf den Flanken) unterscheiden. In älteren Aufzeichnungen werden solche Junglachse auch „Sälmling“ genannt.

Als „Smolt“ bezeichnet man junge Lachse (aber auch Meerforellen) auf ihrer ersten Reise ins Meer. In diesem Stadium sind die Fische meistens überwiegend silberfarben. „Grilse“ ist der Name der Lachse, wenn sie zum ersten mal zum Laichen aus dem Meer zurück in die Oberläufe der Flüsse aufsteigen. Gewöhnlich hat der Lachs zuvor eineinhalb bis zwei Jahre im Meer verbracht. Zunächst kommt er als „Blanklachs“ bis er zum farbigen Lachs wird und die Männchen schließlich den Laichhaken („Hakenlachs“) ausbilden.

Heutzutage ist das Fangen wilder Lachse zum Großteil auf Sportangler beschränkt. In begrenztem Umfang ist auch kommerzieller Fischfang von atlantischem Lachs zugelassen, und zwar durch Landbesitzer, die eine Lizenz zum Ausbringen von Lachsreusen vorweisen können. Die Zucht von Lachsen (und Forellen) hat sich in Norwegen seit dem Durchbruch Mitte der 70er Jahre rapide entwickelt. Als an der Küste angesiedelte Handels- und Exportbranche hat die Lachsindustrie einen enormen Einfluss auf die norwegische Wirtschaft und darauf, wo und wie die Menschen leben. In den letzten Jahren betrug der Anteil von Lachs fast 40 % am Gesamtexport von Fischprodukten aus Norwegen.

Salmo salar bevorzugt die gemäßigten bis arktischen, küstennahen Gewässer des Atlantiks. Im westlichen Teil ist er vom nördlichen Quebec in Kanada bis Connecticut in den USA verbreitet. Der Fisch ist im östlichen Atlantik von Portugal bis zum Nordpolarmeer, um Island, Großbritannien und Südgrönland, darüber hinaus häufig auch in der Ostsee.

In Russland, Finnland, Schweden, Norwegen und in Nordamerika sind auch lokale Bestände in den Binnengewässern entdeckt worden.

Quellen: Wikipedia und Eigene