Stint

stint

Der Stint oder Europäische Stint (Osmerus eperlanus) ist ein Fisch aus der Ordnung der Stintartigen. Der Stint ist ein Salmonide.

Der in der Regel 15 bis 18, höchstens 30 Zentimeter lange Körper ist schlank und seitlich wenig abgeflacht. Stinte haben einen leicht durchscheinenden Körper. Rücken und Seiten sind graugrün bis rosa, die Flanken silbrig glänzend. Die Schwanzflosse hat einen dunklen Rand. Der Stint wird bis zu sechs Jahre alt. Eigentümlich ist der intensive, an frische Gurken erinnernde Geruch.

Der Stint ist ein Meeresfisch in den Küstengewässern Europas von der Ostsee bis zur Biskaya. Eine im Süßwasser lebende Form, der Binnenstint, ist in den großen Seen von Nordeuropa verbreitet.

Zum Laichen sammeln sich die Stinte und wandern in die Unterläufe der großen Ströme ein, um hier über sandigen Stellen abzulaichen. Dies geschieht Ende Februar bis März, wenn das Wasser über 9 °C warm ist. Die Eizahl pro Weibchen kann bis zu 40.000 betragen. Nach dem Ablaichen kommt es oftmals zu Massensterben. Die Nahrung der Stinte besteht vor allem aus kleinen Planktonkrebsen, Bodentierenund auch Jungfischen der eigenen Art.

Während der Laichzeit kann der Stint leicht mit Netzen gefangen werden. Außerhalb der Laichzeit im Herbst kommen die Stinte in die Häfen an der Nordseeküste, wo sie mit einem so genannten Heringspaternoster geangelt werden.

In früheren Zeiten konnte der Stint in den Flüssen in großen Mengen gefangen werden, statt Netzen wurden dazu Waschkörbe verwendet. In Hamburg weist noch die Ortsbezeichnung Stintfang darauf hin, und in Lüneburg ist gar eine Kneipenmeile nach dem Fisch benannt (Stintmarkt). In den letzten Jahrzehnten war der Stint kommerziell kaum von Bedeutung, da er bisher in den verschmutzten Flüssen nur in geringer Zahl anzutreffen und demgemäß wenig gefragt war. Mit zunehmend saubereren Flüssen wird er wieder öfter in größerer Menge von kleinen Fischereibetriebengefangen. Vom Fang und Angebot des Stintes profitieren Restaurants, die diesen Fisch saisonal als kulinarische Besonderheit anbieten. Teilweise werden diese Restaurants von den Stint-Fischern erfolgreich selbst betrieben. Der Verzehr durch Menschen macht allerdings nur den geringsten Teil der wirtschaftlichen Bedeutung aus. Weitaus höher ist sein Stellenwert in der Aquaristik. Stinte werden in Norddeutschland und den Benelux-Staaten massenweise in riesigen Anlagen gezüchtet, um als Haustier oder in Zoos gehaltenen Raubfischen jeglicher Art (vom Sonnenbarsch bis zum Piranha) sowie einigen Reptilienarten (wie der Gelbwangen-Schmuckschildkröte) als Futterfische zu dienen. Gerade aufgrund des zuvor erwähnten intensiven Geruchs der Stinte werden sie auch eingesetzt, um Raubfische, die Lebendfutter bevorzugen, an Tiefkühlkost zu gewöhnen. Direkt nach dem Ablaichen werden die jungen, etwa 5–10 Zentimeter langen Stinte getötet, tiefgefroren und zu Großhändlern gebracht. Von dort gelangen sie zu den Zoohändlern und letztendlich den Verbrauchern.

Obwohl er recht klein ist, wird er als Speisefisch geschätzt. Der Kopf wird hierbei meist entfernt, der Schwanz und die Gräten hingegen nicht, da sie ausgesprochen zart sind. Gegessen wird Stint meist mit der Hand. Der Fisch wird meistens gebacken, in Norddeutschland jedoch traditionell in Roggenmehl gewendet und anschließend in Butter und Speck gebraten. Als Beilage dienen Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und Apfelmus.

Der Stint wird auch geräuchert oder wie Brathering sauer eingelegt angeboten.

Die Stadt Lüneburg stellte den Stint im Jahr 2007 in den Mittelpunkt ihres Marketingkonzepts. Rund 500 Stint-Skulpturen wurden – von Lüneburger Künstlern, Organisationen, Unternehmen, Schulen, Kindergärten und Privatleuten gestaltet – in der gesamten Innenstadt ausgestellt. Dazu gab es zahlreiche Veranstaltungen rund um den Stint sowie kulinarische Angebote. Die Stintfiguren wurden im Herbst für wohltätige Zwecke versteigert.

In Mikołajki gibt es einen Stinthengst, eine Skulptur, die den König der Stinte symbolisiert. Damit verbunden ist eine Sage.

Der Stint wird von der Weltnaturschutzunion IUCN in der Roten Liste gefährdeter Arten[1] geführt und als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft. Lokal gibt es allerdings Bestandsgefährdungen[1], die vor allem auf Wasserverschmutzung und aufgestaute Flüsse zurückgehen. Staumauern bilden Barrieren und behindern die Laichzüge.

Quellen: Wikipedia; eigene

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